Eine Frage der Einstellung

Trotz vieler Hürden will sich Petra aus Salzburg nicht in die klassische Rolle der Alleinerziehenden zwingen lassen: Mit Unterstützung ihrer Mutter und Schwester kann sie Kinder und Arbeit gut vereinbaren. Für sie ist das Leben als alleinerziehende Mutter reine Einstellungssache: „Ich bin ein Mensch, der gerne arbeitet“, erzählt Petra im Interview. Immer nur daheim im Haushalt zu sein, erfüllt sie nicht.

Gemeinsam mit ihren Söhnen Adam (11) und Lukas (9) lebt die 32-Jährige in einer Gemeindewohnung im Salzburger Stadtteil Itzling. Kurz vor der Geburt des zweiten Kindes begann ihr Partner Drogen zu nehmen und ließ die Familie im Stich. Alimente vom Erzeuger bekommen die Kinder keine – lediglich 80 Euro Unterhaltsvorschuss bezahlt der Staat pro Kind. Beim Vater gibt es nichts zu holen.

 

 

Ähnlich wie Petra ergeht es vielen Single-Eltern in Österreich. Insgesamt erziehen 296.000 Eltern ihre unter 18-jährigen Kinder alleine – vier von fünf Alleinerziehern sind Frauen. Laut Statistik Austria waren 2010 84 Prozent der Alleinerzieherinnen erwerbstätig. 40 Prozent arbeiteten in Vollzeit. Dennoch sind Frauen doppelt so häufig armutsgefährdet wie die österreichische Gesamtbevölkerung.

Bei Männern schlägt die Armutsfalle dagegen seltener zu – sie betreuen weniger oft Kleinstkinder und haben ein höheres Einkommen. Außerdem arbeiten Männer häufiger in Vollzeit als Frauen, bestätigt eine Studie der Universitäten Wien und Linz von 2010.

 

Autoren: André Stadler, Christoph Steindl

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